Hallo liebe Kunden und Freunde,
Es ist nur etwas mehr als einen Monat her, dass sich das COVID-19, sprich „Coronavirus“ außerhalb der Grenzen Chinas ausbreitete. Was in China als regionale Gesundheitskrise begann, ist heute eine weltweite Pandemie.
Die Geschwindigkeit, mit der das Virus unser Leben und unsere Wirtschaft verändert, ist enorm. In den letzten Tagen haben Regierungen in Europa und anderen Regionen außergewöhnliche Schritte unternommen, um die Ausbreitungsgeschwindigkeit der Pandemie zu verlangsamen.
"Wer nie krank ist, kennt die Gesundheit nicht" Russisches Sprichwort
Inzwischen haben die meisten Unternehmen Hygienerichtlinien eingeführt, darunter die Desinfektion von Arbeitsplätzen, häufiges Händewaschen, das Unterbrechen aller physischen Kontakte zwischen Personen (Händeschütteln usw.), die Reduzierung von Besprechungen und die Teilnahme an Konferenzen oder Messen so diese nicht ohnehin längst abgesagt wurden.
Freilich steht auch das Absagen von Reisen und Meetings längst auf der Liste der to do‘s für not to do ....
In vielen Ländern, wie etwa auch Österreich verlegen Unternehmen die Büroangestellten in Heimbüros.
Die Pandemie wirft auch viele schwierige Managementfragen auf:
Eigentlich ist das Phänomen mit gegenwärtig 1.500 infizierten Menschen (so die ungefähre Zahl in Österreich – Stand 17. März/Mitternacht) noch weniger eine Gesundheitskrise, sondern vielmehr eine Wirtschaftskrise, nein, eigentlich eine Bereitstellungskrise durch Isolation.
Chinesische Fabriken nehmen mittlerweile wieder Fahrt auf und sollten im April hochgefahren sein, falls die Zahl der Virusfälle in China weiter abnimmt.
Dies wird eine Hauptursache für Versorgungsprobleme lösen und den Konsum in China wieder zum Leben erwecken. Da aber das Virus nach Europa und Nordamerika wandert, verschieben sich diese Probleme zu uns.
So wird befürchtet, dass die Autoindustrie Mitte April ohne Ersatzteile (hier kommt das Meiste im Zuge der Veredelungskette aus Fernost) dastehen wird.
Aufgrund der späten Reaktion der europäischen und US-amerikanischen Behörden auf die Pandemie gehen wir davon aus, dass die wirtschaftlichen Auswirkungen des Virus länger anhalten werden.
Unternehmen, die von betroffenen Märkten abhängig sind, müssen bewerten, wie sich dies auf die Nachfrage nach ihren Produkten auswirkt, was eine unglaublich schwierige Aufgabe ist. Wie stark wird die Nachfrage nach meinen Produkten sinken? Wie lange wird es dauern, bis die Nachfrage wieder steigt?
Eine große Frage ist auch, wie den Kunden die Verfügbarkeit von Produkten garantiert werden kann. Wie können wir das Risiko bewältigen, dass unsere Fabriken schließen müssen? Sollten wir die Pufferbestände erhöhen? Sollten wir den Einkauf erhöhen, um die Verfügbarkeit von Waren zu gewährleisten, oder den Einkauf im Einklang mit niedrigeren erwarteten Verkäufen reduzieren?
Freilich, Unternehmen müssen auch höhere Kreditrisiken bewältigen. Die bevorstehende Abwärtsbewegung wird die Insolvenzraten erhöhen. Daher sollten entscheidende Fragen in dieser fragilen Lage ein stetiger Prozess bleiben: Ist unser Geschäft darauf vorbereitet? Wenn nicht, was sollen wir tun?
Bei TABOR-MARKETING haben wir hart an Analysen gearbeitet, hier die aktuellen europäischen Maßnahmen: Die europäischen Regierungen haben nun eine Reihe von Maßnahmen ergriffen, um die Ausbreitung des Coronavirus zu verlangsamen. Viele Länder haben ihre Grenzen geschlossen und einige Länder haben dem Einzelhandel neue strenge Beschränkungen auferlegt.
Belgien hat Schulen, Universitäten, Restaurants, Bars und den Non-Food-Einzelhandel (außer Apotheken, Tankstellen und Banken) nur am Wochenende geschlossen (sie bleiben während der Woche geöffnet). Die Einschränkungen gelten bis zum 4. April 2020.
In Frankreich gehen die Maßnahmen weiter, da der Non-Food-Einzelhandel (außer Apotheken, Tankstellen und Banken) vollständig geschlossen wird. Die Maßnahmen gelten bis auf weiteres.
Die Tschechische Republik und die Slowakei haben ihre Grenzen für Touristen geschlossen. Der Warentransport bleibt gestattet.
Dänemark hat seine Grenzen für alle Touristen geschlossen. Der Warentransport bleibt gestattet. Schulen, Universitäten haben für 2 Wochen geschlossen. Der Einzelhandel bleibt offen.
Polen schloss seine Grenzen für 10 Tage für alle Touristen. Der Warentransport bleibt gestattet. Bars, Restaurants und nicht unbedingt benötigte Geschäfte sind geschlossen. Grenzübergänge mit Deutschland werden Grenzkontrollen unterzogen und die Anzahl der Zugangspunkte reduziert. Ungarn ebenso.
Den dramatischsten Schritt ging man in Spanien, wo das Land beschloss, dem Beispiel Italiens zu folgen und eine landesweite Ausgehsperre zu verhängen. Die Bevölkerung ist berechtigt, zur Arbeit zu gehen und weiterhin Lebensmittel und Medikamente sowie Produkte für Grundbedürfnisse zu kaufen. Wie in Italien ermutigt die Regierung die Büros, auf Homeoffice umzusteigen. Die Fabriken bleiben geöffnet und die Produktion wird voraussichtlich fortgesetzt.
Deutschland hat seine Grenzen zu Frankreich, Österreich, der Schweiz und Dänemark für den privaten Reiseverkehr schließen, um die Ausbreitung des Coronavirus zu stoppen. Der Waren- und Berufspendlerverkehr sind davon ausgenommen, wie Innenminister Seehofer mitteilte. Deutsche Staatsbürger können nach wie vor einreisen. In Deutschland wird der Bundestag diese Woche ein Paket zur Ausweitung des Einsatzes von Kurzarbeit verabschieden.
Der französische Premierminister verwies bei der Ankündigung der neuen Maßnahmen in Frankreich ausdrücklich auf Deutschland, als er erklärte, dass die Maßnahmen in enger Abstimmung mit anderen europäischen Ländern ergriffen werden.
Ja, letztendlich denken wir am Beispiel Österreichs nach, was/wie die Konsequenz von geschlossenen Unternehmen im Non Food Bereich, geschlossenen Schulen, Universitäten und rundum dichten Grenzen bedeutet.
Der Transport von Waren in und aus diesen Ländern bleibt genehmigt, jedoch mit strengen Grenzkontrollen.
Was also, könnte uns erwarten?
... etwa in der Gastronomie und Hotellerie, den, am schlimmsten betroffenen Branchen? Hier ist der Weg zur WKO, Finanzamt, Kassen und AMS vorprogrammiert, leider.
12. Woche bis 13. Woche 2020: geschlossen. Osterwoche: minus 100%? Die Frage ist hier: flacht die Kurve ab? Seriöse Prognosen sind weder möglich noch notwendig. Denn: Betriebe welche etwa die Wintersaison oder jeden Tag als Existenzgrundlage benötigen sind wohl gezwungen Kosten gegen 0 zu reduzieren. Lässt sich keine sichere Überbrückung (Stundungen oder Förderungen) generieren so bleibt einfach nur der Konkursantrag!
Non Food Bereich:
Sieht man von den Segmenten des medizinischen Bedarfes und der Telekommunikation ab, so kommt es hier zweifellos ab der 12. Woche zu - mehr oder weniger starken, natürlich Produktabhängigen - Einbrüchen.
Freilich wird Transport und Bau (solange keine gesetzlichen Baustopps erlassen werden) die Auswirkungen nicht als explizites Minus um Geschäftsverlauf wahrnehmen (von temporären Schwankungen abgesehen)!
Industrie, Handwerk? Hier ist doch eine eklatante Spreizung zu erwarten: die Arbeit im Freien oder Produktion in Hallen mit geringer Manpower wird wohl kein Problem sein. Im Bereich Administration, Planung & Logistik im Großraumbüro aber doch ...
Produktion und Handel im Food/Beverage Segment, generell durchgedacht:
12. Woche bis 13. Woche 2020: der Bedarf ist hier wohl weiter ansteigend (generell, über alle Segmente hinweg).
Ab der 14. Woche aber wird es spannend! Wie verhält sich der Verlauf der Pandemie? Ist „Normalität“ für die Zeit nach Ostern zu erwarten? Steigt die Kurve der Neuinfektionen weiterhin steil nach oben?
Sieht also nicht besonders gut aus, für die Zeit der Maßnahmen!
Der Trost: Nach Beendigung der toten Zeit wird die Erholungsphase umso intensiver!
Dies ist auch ein Reset! Neue Chancen werden sich eröffnen ..
Schätze ich die Situation richtig ein? Was meint ihr? Sagt mir eure Meinung, teilen wir gemeinsam unsere Beobachtung zu diesem existentiellen Thema. Entwickeln wir gemeinsam Strategien für den Neubeginn nach der Pandemie!
Ich freue mich auf eure Inputs ...
Liebe Grüße und ...
Gesundheit
Hermann
(Hermann-Johann Rotheneder | TABOR-MARKETING | Gf.)
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